Das Ich
Im Folgenden geht es um die Probleme, bei denen der Erkenntnisprozess eine echte, bisher unerkannte Ursache zu Tage fördert.
Der Mensch ist ein komplexes Gesamtsystem, das mit Hilfe seiner äußeren und inneren Wahrnehmung in einem ganz bestimmten Gleichgewicht gehalten werden muss - so ähnlich wie ein Auto, das man auf der Straße hält, anstatt es in die Leitplanke zu fahren.
Die wissenschaftliche Weltsicht sieht die Materie als Grundlage und Ausgangspunkt alles Existierenden. Das hat dazu geführt, dass
- die nicht-materiellen Aspekte der Realität kaum Beachtung finden, weil sie als irrelevante Folgeerscheinungen ihrer eigentlich relevanten materiellen Grundlagen angesehen werden und
- die innere Wahrnehmung abgewertet wurde und für Entscheidungen zur Lebensführung nicht zum Tragen kommt, weil man davon ausgeht, dass sie auf materieller Ebene nichts beisteuern kann und außerdem nicht beweisbar ist.
Das bedeutet, dass wichtige Informationen über die Realität in die Entscheidungen zur Lebensführung und damit in die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts nicht einfließen. Nahezu alle menschlichen Probleme mit unerkannter Ursache sind darauf zurückzuführen, dass das System "Mensch" aus dem Gleichgewicht geraten ist, weil lebenswichtige Informationen der inneren Wahrnehmung missachtet wurden.
Die folgenden Ausführungen basieren auf dem "Ich-Welt-Modell":
Das "Ich" ist die wahrnehmende Instanz im Menschen und die "Welt" ist das, was durch das Ich wahrgenommen wird. Über "die Welt" wurde schon viel gesprochen - über ihre materiellen und nicht-materiellen Aspekte, die durch die äußere und innere Wahrnehmung erfasst werden. Jetzt geht es um das Ich: Was genau ist das Ich?
Da das Ich das ist, was wahrnimmt, können wir das Ich selbst per Definition eigentlich nicht wahrnehmen, denn sonst wäre es ja Teil der "Welt" und nicht "das Ich". Aber ich sage "eigentlich", weil es mit dem Ich ein bisschen so ist, wie mit einem schwarzen Loch: Man kann das schwarze Loch selbst nicht sehen, aber man kann die Auswirkungen sehen, die das schwarze Loch auf seine unmittelbare Umgebung hat und daraus wiederum Rückschlüsse auf das schwarze Loch ziehen.
Und so machen wir es jetzt auch mit dem Ich: Wir schauen uns innere Wahrnehmungen an, die ganz unmittelbar und eng mit dem Ich verbunden sind.
Was genau macht eigentlich den Menschen aus? Darauf könnte man vieles antworten, aber hier geht es jetzt um einen ganz bestimmten Aspekt: Der Mensch versucht, in der Welt bestimmte Dinge zu erreichen. Er hat Werte, Vorlieben, Bedürfnisse, Wünsche, spontane Handlungsimpulse - all das, was seine Individualität ausmacht. Der Mensch setzt seine Energie ein, um etwas zu erreichen. Es gibt zwar Menschen, die sagen, sie wollten nichts (mehr) erreichen, aber die wollen dann zum Beispiel inneren Frieden, Erleuchtung oder irgendwas anderes in der Richtung erreichen. IRGENDWAS will jeder erreichen! Und wenn es der eigene Tod ist oder einfach nur "seine Ruhe haben".
Ich nenne das "die Energie des Menschen". Die "Energie des Menschen" ist das, was einen Menschen antreibt, z.B. Wünsche, Bedürfnisse, Willen, Werte, Liebe, Absichten, Ziele, Vorlieben, spontane Handlungsimpulse. All diese unmittelbaren Ausdrucksformen des Ich können wir wahrnehmen, obwohl wir das Ich selbst als solches nicht wahrnehmen können. Damit können wir den ganz unmittelbaren Ausdruck der Energie des Ich wahrnehmen. Wünsche, Willen, Ziele usw. gehören zu den nicht-materiellen Aspekten der Realität und werden über die innere Wahrnehmung erfasst.
Wenn ich von "der Energie des Menschen" spreche, dann meine ich nicht die Energie aus der Nahrung, welche den Körper bewegt, sondern ich meine die Energie, die den Menschen antreibt, seinen Körper durch Nahrungsaufnahme am Leben zu erhalten, um dann mit Hilfe des Körpers Dinge zu erreichen. Man könnte alternativ auch von "Lebensenergie" sprechen oder von "der Energie des Bewusstseins" oder von der "Ich-Energie".
Das Ich ist eine Energiequelle, die Dinge bewirken möchte.
Das können sein
- materielle oder nicht-materielle Dinge,
- Schöpfungen oder einfach nur Erfahrungen,
- für sich selbst, für andere oder für "die Welt" im Allgemeinen
- große Ziele oder einfach nur die Bewältigung eines anspruchsvollen Alltags
Die "Energie des Ich" hat 2 Aspekte:
- Das Ziel selbst: Was erreicht werden soll (Wünsche, Bedürfnisse)
- Die Art des Energieeinsatzes für das Ziel: Was das Ich für seine Ziele tun möchte, wie es das tun möchte und wann es das tun möchte (Willen, Handlungsimpulse)
Die Ziele und Bedürfnisse wiederum teilen sich auf in
- Grundbedürfnisse wie Gesundheit, Nahrung, Sicherheit, Wohnraum
- Selbstverwirklichung: was das Ich mit seinem Leben anfangen möchte, wenn die Grundbedürfnisse erfüllt sind
Das soll jetzt nicht die letztendliche, allumfassende Definition des Ich sein, sondern das ist ein Modell des Ich, eine bestimmte Sichtweise oder einfach nur ein wichtiger Aspekt des Ich.
Wenn das Ich erreicht was es will (durch eigene Anstrengung) oder bekommt was es will (ohne eigene Anstrengung), dann nenne ich das "Erfüllung". Erfüllung ist das zentrale Ziel der Existenz des Ich, was immer das dann auf individueller Ebene bedeutet.
Jedes Ich ist anders und hat eine anders geprägte Energie. Jedes Ich will andere Dinge, hat andere Ziele, andere Bedürfnisse. Natürlich wollen alle Ichs essen, eine Wohnung, Geld, Liebe usw. Aber die konkrete Ausprägung ist sehr unterschiedlich: Jedes Ich hat einen etwas anderen Appetit, andere Talente und andere Partnerwünsche.
Das Ich ist eine Energie und es ist nicht egal, wie diese Energie verbraten wird! Die Energie will auf eine ganz bestimmte, individuelle Weise verbraten werden.
Das bedeutet, die Energie des Ich bestimmt das Verhalten - oder das sollte sie zumindest, denn da war ja noch eine andere verhaltensbestimmende Komponente: die Weltsicht!
Die Weltsicht bestimmt das Verhalten und die Energie des Ich bestimmt das Verhalten. Da sind die Konflikte natürlich vorprogrammiert wie bei zwei Chefs, die ganz Unterschiedliches wollen. Idealerweise sollten sich die Weltsicht und die Energie des Ich in einem harmonischen Gleichgewicht verbinden. Die Weltsicht sollte die Erfüllung des Ich ermöglichen. Aber das ist im Zustand der rationalen Isolation nicht der Fall - sogar ganz und gar absolut nicht der Fall. Im Zustand der rationalen Isolation wird die Weltsicht mit ihren Konzepten weit über die Energie des Ich drüber gestellt. Das erzeugt einen permanenten Konflikt, den ich "den Grundkonflikt der menschlichen Existenz" nenne:
Die Konzepte verhindern die Entfaltung und Erfüllung der Energie des Ich!
Das wiederum führt zu einem grundsätzlichen Ungleichgewicht im System "Mensch". Daraus wiederum erwachsen Probleme bzw. negative Symptome und diese werden dann durch Aktionismus ins absolute Extrem verstärkt.
Die Dominanz der Konzepte über die Energie des Ich hat 2 Aspekte:
- rationale Isolation: Seitdem der rationale Verstand von seiner Quelle getrennt ist, versucht er alle Probleme auf rein rationalem Wege zu lösen. Die Wahrnehmung beschränkt sich weitestgehend auf die äußere Wahrnehmung. In dieser Sichtweise sind die Konzepte alles und die Energie des Ich hat nahezu keine Bedeutung, weil sie sich außerhalb der Rationalität abspielt.
- die Annahme einer von Zufällen und Naturgesetzen bestimmten Welt durch die wissenschaftliche Weltsicht: Damit die Anliegen des Ich realisierbar wären, müsste die Welt auf eine bestimmte Weise bei der Realisierung mitspielen. Es bräuchte Gelegenheiten, Ressourcen, Fähigkeiten und "glückliche Zufälle", die man aber von einer "dummen Welt" (Naturgesetze, Zufälle) nicht erwarten kann. Deshalb erscheinen die wirklich wichtigen Anliegen des Ich nicht realisierbar.
Ich hatte bereits die beiden positiven Idealfälle von Erfüllung erwähnt:
- Das Ich hat ein Anliegen, setzt seine Energie dafür ein und bekommt, was es will.
- Das Ich hat ein Anliegen, setzt keine Energie ein und bekommt trotzdem, was es will.
Der 2. Fall erscheint im Rahmen der wissenschaftlichen Weltsicht völlig sinnlos. In der Realität spielt er aber eine zentrale Rolle und ebenso zum Beispiel in der christlichen Lehre, die eben doch nicht ganz so sinnlos und überholt ist, wie die Wissenschaft in ihrer völligen Selbstüberschätzung annehmen möchte.
Es ist ganz einfach so, dass sich die Anliegen des Ich aufteilen in solche, für die das Ich etwas tun muss und solche, für die das Ich nichts tun muss. Genauer gesagt gibt es bestimmte Schlüsselaktivitäten, die viele Probleme "sozusagen nebenbei" mitlösen würde, um deren Erfüllung das Ich sonst mühsam ringen zu müssen glaubt.
Das "natürliche Verhalten" des Ich wäre es, seinen Anliegen im Rahmen der Grenzen der Realität zur Erfüllung zu verhelfen (bezogen auf die Anliegen, für die etwas getan werden muss).
Entsprechend den beiden Idealfällen von Erfüllung gibt es auch 2 Arten negativer Abweichungen vom "natürlichen Verhalten":
- Das Ich tut NICHT, was es eigentlich seiner Energie entsprechend tun sollte. Hier wird das natürliche Verhalten des Ich durch eine falsche Weltsicht eingeschränkt.
- Das Ich verheizt seine Energie sinnlos in Aktionismus, die dann für die eigentlich wichtigen Dinge nicht mehr zur Verfügung steht.
Beide Arten von Abweichungen basieren auf falschen negativen Zukunftsprojektionen und beide führen zu negativen Verzerrungen im Verhalten der Welt:
- Im ersten Fall passt sich die Welt den freiwilligen Verhaltenseinschränkungen des Ich immer besser an und bringt reale Verhaltenseinschränkungen hervor.
- Im zweiten Fall werden die negativen Entwicklungen real erzeugt, die der Aktionismus eigentlich verhindern sollte.
Noch mal zur Erinnerung, was "rationale Isolation" bedeutet:
An irgendeinem Punkt der Evolution hat sich ein rationaler Verstand herausgebildet und dann hat sich dieser rationale Verstand von seiner Quelle abgekoppelt. Dieses Ereignis wird in der Religion als "Sündenfall" bezeichnet. "Die Quelle" ist eine Informationsquelle, die in der Mythologie unter anderem als "Stein der Weisen" oder auch "Heiliger Gral" auftaucht. Lebewesen ohne einen rationalen Verstand existieren in direkter Verbindung mit dieser Quelle. Das heißt, ihr Verhalten wird (neben ihrer Wahrnehmung) direkt von dieser Quelle beeinflusst. Die Herausbildung und Entwicklung des rationalen Verstandes hat zur Trennung von der Quelle geführt. Der Verstand hat sich zwischen Quelle und Verhalten gesetzt und regiert nun alleine. Deshalb wird in vielen Weisheitslehren der Verstand als Quelle des Übels angesehen. Aber das ist ein fataler Irrtum. Das ist so, als würde man eine Computer-Hardware für die Fehler der auf ihr laufenden Software verantwortlich machen. Der Verstand ist nicht das Problem, sondern die Weltsicht, die sich im Verstand herausgebildet hat und die die Realität auf eine sehr verzerrte Weise abbildet.
Die Quelle des Verstandes ist das Ich!
Genauer gesagt hat sich ein Teil des Ich abgespalten und mit dem Verstand, der in einer falschen Weltsicht gefangen ist, identifiziert. Eine fehlerhafte Weltsicht spaltet das Ich in die eigentliche Energie-Quelle und in einen stark mit den materiellen Aspekten der Realität verhafteten Teil, der glaubt, die Probleme auf ausschließlich rationalem Weg lösen zu können und lösen zu müssen. Der abgespaltene Teil des Ich wird in vielen Weisheitslehren als Ego bezeichnet und zusammen mit dem Verstand an den Pranger gestellt. Auch das ist eine eher destruktive Sichtweise, weil es bei den "Jüngern" dieser Weltsichten dazu führt, dass sie zusammen mit ihrem Ego auch ihr echtes Ich zu entsorgen versuchen. Während sie gegen ihre Vorstellung vom Ego ankämpfen, werten sie ihr unermesslich kostbares "wahres Ich" auf eine Weise ab, die sogar die Abwertung des Ich durch die wissenschaftliche Weltsicht noch weit in den Schatten stellt.
Einer der ganz grundlegenden Irrtümer innerhalb aller gegenwärtigen Weltsichten ist, einen Widerspruch zwischen der Energie des Ich und "dem Lauf der Welt" anzunehmen. Der abgespaltene Teil des Ich bekämpft fortgesetzt seine eigentliche Energiequelle, weil er glaubt, das tun zu müssen, um der Welt bzw. seinem Überleben in der Welt auf diese Weise gerecht zu werden. Das resultiert daraus, dass die Weltsicht die Welt falsch abbildet (Naturgesetz- und Zufalls-getrieben). Würde die Weltsicht die Welt richtig abbilden, dann würde offensichtlich, dass all diese Widersprüche zwischen den Interessen des Ich und dem Lauf der Welt gar nicht existieren. Genauer gesagt ist nämlich das Ich ein Teil der Welt, so wie eine Zelle ein Teil des Körpers ist. Wie kann es da einen Interessenskonflikt geben? Wie könnte ein Körper funktionieren, dessen Zellen sich im Widerspruch zu den Interessen des Körpers wähnen? DAS ist die Information, welche Religion, Mythologie und Weisheitslehren dem Menschen eigentlich zukommen lassen möchten. Leider war die Zustellung der Information bisher nicht erfolgreich und im Rahmen der wissenschaftlichen Weltsicht und der daraus resultierenden Verschärfung der rationalen Isolation erscheint es noch einmal sehr viel aussichtsloser, mit dieser Information Gehör zu finden, weil die Wissenschaft ja nun "bewiesen" hat, dass die Welt ein bisschen dämlich ist und Zufalls-getrieben durch die Gegend torkelt.
Auch die Religion trägt den gleichen Widerspruch in sich: Hier ist "Gott" derjenige, der den Lauf der Welt bestimmt und auch hier gibt es einen tiefen Riss zwischen den Interessen, die man Gott zuschreibt und den eigentlichen, tatsächlichen Interessen des Ich. Ich spreche jetzt nicht von den Interessen, die der Verstand dem Ich zuschreibt (wie z.B. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst") sondern von den wirklichen Interessen des Ich jenseits der Konstrukte die sich aus der Weltsicht ergeben. Falsche Vorstellungen von dem, was es bedeutet "gut" zu sein, sind in allen Weltsichten eine der Hauptursachen für den Widerspruch zwischen Ich und Weltsicht und auch eine der Hauptursachen für das Leid, das Menschen sich gegenseitig antun.
Alle diese verschiedenen Ausprägungen von Weltsichten führen zu einem angenommenen Widerspruch zwischen Ich und Welt, der in der Realität aber gar nicht existiert. Der Widerspruch äußert sich praktisch gesehen darin, dass das Ich seine wichtigsten Interessen (seine wertvollsten Träume) nicht umsetzen zu können glaubt und stattdessen seine Energie in sinnlosem Aktionismus verheizt. Tatsächlich besteht der Widerspruch aber nicht zwischen Ich und Welt, sondern zwischen Ich und Weltsicht, weil die Weltsicht in wesentlichen Punkten nicht mit der Realität übereinstimmt.
Die Auflösung des Widerspruchs erfolgt über den Erkenntnisprozess. Der Erkenntnisprozess führt Ich und Verstand wieder zusammen, indem der Verstand seine eingebildete Kontrollfunktion dort aufgibt, wo er sowieso nie die Kontrolle und funktionierende Lösungen hatte.
Übrigens wird das, was ich hier als "Ich" bezeichne, in vielen Weltsichten als "Seele" bezeichnet (außer in der wissenschaftlichen Weltsicht, die diesen Aspekt der Realität als irrelevant ignoriert und von ihrer Betrachtung ausschließt). Ich persönlich habe nichts gegen religiös oder spirituell geprägte Begriffe und verwende sie genauso gern, wie "sachlichere" Bezeichnungen. Das hängt damit zusammen, dass all diese Weltsichten nur unterschiedliche Betrachtungen der einen gleichen Realität sind mit unterschiedlichen Schwerpunkten und unterschiedlichen wahren und falschen Anteilen. Wer die Realität als solches sieht, der benutzt existierende Weltsichten einfach als Werkzeuge zur Beschreibung der Realität und hangelt sich durch die richtigen Ideen und entsorgt dabei die falschen. Aber speziell dieses Buch hat den Zweck, die Beton-artigen Dogmen der wissenschaftlichen Weltsicht zu durchbrechen. Deshalb versuche ich mich im Sinne dieses Ziels auf möglichst sachliche Bezeichnungen zu beschränken, um den Betonköpfen der wissenschaftlichen Weltsicht weniger Angriffsfläche für ihre "unwissenschaftlich"-Diffamierung zu bieten.
Das war ein teilweise etwas abstrakter Ausflug in die Abgründe verschiedener Weltsichten, der die Ursache menschlicher Probleme auf einen sehr allgemeinen gemeinsamen Nenner gebracht hat:
Durch Differenzen zwischen Weltsicht und Realität kommt es zu einem Widerspruch zwischen der "Energie des Ich" und den Konzepten der Weltsicht. Bei der Steuerung des Verhaltens setzt sich immer wieder das Konzept-gesteuerte Verhalten durch, während die "Energie des Ich" das Nachsehen hat. Das führt zu Symptomen von Ungleichgewicht im System "Mensch" und diese wiederum führen zu Aktionismus der die Symptome immer weiter steigert.
Im Folgenden wird es darum gehen, diesen sehr abstrakten Widerspruch in seinen konkret auftretenden Mustern darzustellen. Die einzelnen Muster ergeben sich daraus, dass sich sowohl die "Energie des Ich" als auch die Weltsicht in ganz unterschiedliche Bereiche aufteilen. Und daraus ergeben sich dann verschiedene Ausprägungen des Widerspruchs.
Es handelt sich im Folgenden bei weitem nicht um eine vollständige Auflistung aller möglichen Problem-Muster, sondern lediglich um eine grobe Beschreibung der meiner Einschätzung nach häufigsten. Man muss sich einfach klarmachen, dass die Ideen dieses Buches die Grundlage eines potentiell riesigen Wissensgebietes sein könnten. Eine detaillierte, vollständige Beschreibung aller Problem-Muster würde zahlreiche Bücher füllen. Gleiches gilt übrigens auch für die detaillierte Beschreibung und konkrete Anwendung des Erkenntnisprozesses. Dieses Buch soll zunächst einen Überblick verschaffen und damit die Tür öffnen für weitere detailliertere Betrachtungen - die Tür, die von der Wissenschaft mit ihrem Dogmatismus zugehalten wird.