Möglichkeiten
Jeder Mensch hat schon mal die Erfahrung gemacht, dass sich manche Vorhaben wie von selbst entwickeln:
- Man hat Lust drauf.
- Alles geht leicht von der Hand.
- Man fühlt sich geradezu gedrängt, die Sache anzugehen.
- "Glückliche Zufälle" ergeben Gelegenheiten.
- Es finden sich die richtigen Partner dafür (falls erforderlich)
Erfahrungen dieser Art stehen wiederum völlig gegensätzliche gegenüber, wenn eine Sache so irgendwie gar nichts werden will:
- keine Lust drauf
- Alles erscheint mühsam.
- Nichts will gelingen.
- Als hätte sich alles gegen einen verschworen.
Natürlich können sich diese beiden Erfahrungstypen auch innerhalb des gleichen Vorhabens abwechseln, aber hier geht es jetzt um die grundsätzliche Durchführbarkeit einer Sache: Wird das was? Wird es gut? Läuft es grundsätzlich (von gelegentlichen Formtiefs abgesehen)?
Im Rahmen der inneren Wahrnehmung liegt es klar auf der Hand, zu welcher der beiden beschriebenen Arten ein Vorhaben zählt. Ich nenne diesen Aspekt der inneren Wahrnehmung "Möglichkeiten". Die innere Wahrnehmung kann in aller Klarheit erfassen, ob ein Vorhaben einer "Möglichkeit" folgt oder nicht.
Möglichkeiten erscheinen irgendwann in der inneren Wahrnehmung wie eine Tür, die innerlich plötzlich aufgeht. Es ist nicht ganz leicht zu beschreiben, wie sich eine Möglichkeit anfühlt, weil es nicht Teil unserer Kultur und unserer Sprache ist, inner-psychische Vorgänge detailliert beschreiben:
- Möglichkeiten beinhalten die Überzeugung, dass das Vorhaben etwas werden kann.
- Sie sind wie ein "Energiestrahl", der ein Vorhaben zum Erfolg führt, vergleichbar einem Leitstrahl bei der Landung eines Flugzeugs.
- Sie haben eine ganz bestimmte "Energiesignatur", wie eine Art "Geschmack" oder ein komplexer Akkord (jede Möglichkeit anders)
- Sie treiben das Vorhaben innerlich an. Es ist ein positiver Antrieb - ganz anders als zum Beispiel eine Angst ein Verhalten antreibt.
- Möglichkeiten bringen Energie und Freude mit. Man fühlt sich positiver und "energiegeladener".
- Möglichkeiten sind für Vorhaben das, was der Wind beim Segeln ist: Mit geht es gut und ohne lässt man es besser bleiben. (Ein Gedanke, welcher dem Verstand im Zustand der rationalen Isolation nicht schmecken wird.)
- Ich persönlich empfinde die Möglichkeiten ein bisschen wie "Blumen, die aus der Seele ins Leben wachsen".
Da die innere Wahrnehmung im Zustand der rationalen Isolation nicht entwickelt ist und sowieso im Rahmen der gegenwärtig vorherrschenden Weltsicht keine große Rolle spielt, werden Vorhaben auch nicht bewusst auf solche "inneren Möglichkeiten" abgestimmt. Der rational isolierte Verstand segelt auch ohne Wind, egal ob das funktioniert oder nicht: Vorhaben werden ohne Möglichkeit mühsam hingestümpert, während Möglichkeiten vielfach gar nicht wahrgenommen oder abgewürgt werden.
Aber Möglichkeiten sind die "Magie des Alltags". Sie würden dafür sorgen, dass Dinge mühelos und auf erstaunliche Weise funktionieren, wenn sie denn genutzt würden. Der Preis ist lediglich, seine Vorhaben auf vorhandene Möglichkeiten abzustimmen und zur Not auch mal ein bisschen Geduld mitzubringen, bis eine Möglichkeit auftaucht oder eine unverhoffte Möglichkeit einfach mal spontan zu nutzen, auch wenn ein entsprechendes Vorhaben eigentlich gerade gar nicht geplant war.
Aber wie "erzeugt" man Möglichkeiten bzw. wie "zaubert" man dann welche herbei, wenn man sie braucht? Das wäre ein wirklich interessantes Thema für ein ganz eigenes Buch. An dieser Stelle sei dazu nur so viel angemerkt, dass es natürlich einen engen Zusammenhang zwischen den Möglichkeiten und "der Energie des Ich" gibt. ("Energie des Ich": Wünsche, Bedürfnisse, Willen, Träume)