Krankheit als Verhaltenseinschränkung
Was ich gerade für Ernährung geschildert habe, kann als Muster folgendermaßen verallgemeinert werden:
Bestimmte Ideen der Weltsicht führen zu einer Einschränkung im Verhalten, welche die "Energie des Ich" betrifft. Das heißt, die Ideen der Weltsicht blockieren bestimmte Verhaltensweisen, die das Ich eigentlich gerne verwirklichen würde:
Das Ich sagt: "Ich will Schokolade" und die Weltsicht sagt: "Tut mir leid! Schokolade ist ungesund und macht fett!" Also schränkt die Weltsicht das Verhalten des Ich ein. Und jedes Mal, wenn das geschieht, verändert sich der Körper ein ganz kleines bisschen in Richtung Schokolade-Unverträglichkeit und "verstärkte Gewichtszunahme durch Schokolade".
Der Verzicht auf ein Verhalten, welches das Ich gerne hätte, stellt selbst auch ein Verhalten dar. Und dieses verzichtende Verhalten projiziert die Idee "Das Verhalten, auf welches verzichtet wurde, führt zu nichts Gutem" auf die Welt. Die Welt nähert sich daraufhin ihrerseits mit ihrem Verhalten der projizierten Idee an. Und das bedeutet wiederum, dass die Einschränkung des Verhaltens, die ursprünglich nur in der Weltsicht existierte, immer stärker durch ganz reale materielle Gegebenheiten erzwungen wird.
Wenn aus Ideen der Weltsicht heraus auf Verhalten verzichtet wird, das eigentlich einen gesunden Ausdruck der Energie des Ich darstellt, dann führt das über einen längeren Zeitraum dazu, dass dieses Verhalten aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen gar nicht mehr möglich ist, selbst wenn man es dann wollte.
Eine Grundeigenschaft des Bewusstseins ist es eigentlich, sich in der Materie auszudehnen. Und die Materie unterstützt diese Ausdehnung. Die Evolution schafft neue Verhaltensmöglichkeiten! Aber Ideen einer falschen Weltsicht führen dazu, dass sich das Bewusstsein in der Materie selbst reduziert. Und dummerweise unterstützt die Materie auch diese Rückentwicklung. Und so wird aus der Evolution eine Zurückentwicklung, in deren Verlauf die Verhaltensmöglichkeiten immer weiter eingeschränkt werden.
Die meisten chronischen und unheilbaren Krankheiten folgen diesem Schema. Dabei meine ich ausdrücklich nicht solche Krankheiten, welche in der Medizin als "psychosomatisch" (psychisch verursacht) gelten. Sondern ich meine ganz handfeste "organische Krankheiten".
Ich verzichte in diesem Buch bewusst auf die Nennung konkreter Beispiele, weil das zu einer "Konfliktlinie" führen würde, die dem primären Ziel dieses Buches nicht dienlich ist. Ein Mensch, der seit Jahren in dem Bewusstsein lebt, rein zufällig von einer unheilbaren/chronischen Krankheit betroffen zu sein, ist möglicherweise nicht ad hoc bereit, sich einer völlig gegensätzlichen Sichtweise zu öffnen.
Auf dem gegenwärtigen Stand der menschlichen Entwicklung würde sich dabei auch sofort "die Schuldfrage" in den Vordergrund drängen und einer nüchternen Betrachtung der inneren Zusammenhänge im Weg stehen. Natürlich ist niemand "schuld"! Wie auch, wenn die vorherrschende Weltsicht die notwendigen Informationen zum Erkennen der wahren Zusammenhänge nicht enthält?
So liefere ich mit diesem Buch erste Informationen, mit deren Hilfe die Betroffenen die entsprechenden Zusammenhänge in sich selbst finden können, wenn sie dafür bereit sind, ohne sie jedoch in eine fruchtlose "Bin ich etwa selbst schuld?"-Diskussion verwickeln zu wollen. Wer noch nicht dafür bereit ist, kann sich einfach sagen: "Meine Krankheit betrifft das aber nicht. Meine Krankheit ist tatsächlich genetischer oder sonstiger Zufall."
Und tatsächlich gibt es eine Vielzahl verschiedener Muster der Entstehung von Krankheiten. Die Einschränkung des natürlichen Verhaltens aufgrund übertriebener Befürchtungen ist nur eines davon. Auch kann eine medizinisch gleich klassifizierte Krankheit durch unterschiedliche geistige Muster entstehen.
Um eines noch mal klar herauszustreichen:
Es geht hier nicht um die Schuldfrage oder sonstigen ideologischen Blödsinn, sondern es geht um ganz praktische Möglichkeiten der Heilung, wo die gegenwärtig vorherrschende Weltsicht eine Heilung nicht anbieten kann. Das Ziel dieses Buches und überhaupt dieser Ideen sind praktisch funktionierende Lösungen und nicht Ideologie-Diskussionen.
Krankheiten, die auf diese Weise entstehen, schränken das Verhalten der Betroffenen ein. Aber die Verhaltenseinschränkung war bereits VOR Ausbruch der Krankheit da. Die Verhaltenseinschränkung war zuerst da. Es wurden bestimmte Verhaltensmöglichkeiten aus Befürchtungen (negativen Zukunftsprojektionen) heraus nicht wahrgenommen. Und zwar handelt es sich dabei um einen Verzicht auf Verhalten, das für die Erfüllung des Ich wichtig gewesen wäre.
Man kann die Sicht auf Krankheiten verändern. Anstatt Krankheiten organisch oder genetisch zu untersuchen, kann man den einschränkenden Einfluss einer Krankheit auf das Verhalten betrachten: "Welche Konsequenzen hat die Krankheit für das Verhalten des Betroffenen?" Und wenn man das einmal sieht, kann man weiterforschen und wird herausfinden, dass die Betroffenen ihr Verhalten konträr zur expandierenden Natur ihres Ich bereits eingeschränkt hatten, als die Krankheit das noch gar nicht erzwungen hatte - und zwar in genau der gleichen Weise, wie das nun die Krankheit erzwingt. Die Krankheit erscheint den Betroffenen später als eine Bestätigung der Befürchtungen, die sie sowieso schon hatten.
Auch hier findet sich die Paarung von
- Einschränkung des natürlichen Verhaltens (was das Ich will) auf der einen Seite
- und Aktionismus in Form starker geistiger Beschäftigung mit der Krankheit auf der anderen Seite
Wenn die Krankheit einmal ausgebrochen ist, scheint beides eine Folge der Krankheit zu sein. Tatsächlich aber existierte beides schon lange vor Erscheinen der ersten Symptome.
Diese Behauptungen lassen sich mit Befragungen im Rahmen von klinischen Studien empirisch beweisen.
Ich habe in den letzten 10 Jahren mit sehr vielen Menschen gesprochen, die von chronischen/unheilbaren Krankheiten betroffen waren. Die geistigen Ursachen ihrer Symptome lagen ausnahmslos immer bereits nach wenigen Gesprächsminuten auf der Hand. Das liegt daran, dass die Ideen, die zur Entstehung der Krankheit geführt haben in der Psyche der Betroffenen den größten Platz einnehmen. Sie sind nahezu permanent geistig damit beschäftigt.
Der menschliche Körper ist ein selbst regenerierendes System mit einer geradezu gigantischen Selbstheilungskraft. Um dieses System dauerhaft aus dem Gleichgewicht zu bringen oder es sogar gesundheitlich ganz in die Knie zu zwingen, braucht es extreme geistige Kräfte. Der menschliche Körper geht nicht so einfach zufällig kaputt wie ein Auto. Die mechanische Anfälligkeit technischer Schöpfungen auf den menschlichen Körper zu übertragen, ist einer der zentralen Irrtümer der wissenschaftlichen Weltsicht im Allgemeinen und der Medizin im Besonderen.
Es ist aber nicht "die Schuld" der Betroffenen, wenn ihr Verhalten eine chronische oder unheilbare Krankheit hervorbringt. Sondern es liegt an einer Weltsicht, die in wesentlichen Grundannahmen nicht mit der Realität übereinstimmt. Das Verhalten wird falsch erlernt, weil die richtigen Informationen nicht zur Verfügung stehen.
Es manifestiert sich in diesen Krankheiten die "negative Evolution", genetisch weitergegeben von Generation zu Generation und durch entsprechendes Verhalten verstärkt von Generation zu Generation.
Der Weg aus dieser negativen Spirale heraus ist die Rückkehr zur Evolution in ihrer positiven Ausprägung: sich die Verhaltensfreiheit im Angesicht der Krankheit von der Krankheit zurückerobern
Das entspricht der Anwendung des Erkenntnisprozesses auf Heilung bzw. auf die Lösung gesundheitlicher Probleme. Für dieses Muster der Krankheitsentstehung bedeutet das, zu den Verhaltensweisen zurückzukehren, die schon lange vor Ausbruch der Krankheit aufgegeben wurden. Es bedeutet, sich den Befürchtungen zu stellen, welche das Verhalten eingeschränkt haben. Indem die Betroffenen zu diesen Verhaltensweisen zurückkehren, werden sie unmittelbar mit ihren Befürchtungen konfrontiert (Befürchtungen = negative Zukunftsprojektionen). Und damit beginnt der Erkenntnisprozess.
Das geht immer nur in einem bestimmten Rahmen. Wenn die Krankheit einmal bis zu einem gewissen Grad fortgeschritten ist, ist das Verhalten ganz real begrenzt. Aber es gibt einen Spielraum. Und der muss möglichst großzügig ausgenutzt werden. So kann man die Krankheit zurückdrängen.
Bei einer Krankheit, die sich bereits über mehrere Generationen hinweg verstärkt hat, geht das möglicherweise nicht mehr innerhalb einer Generation vollständig.
Als anschauliches Beispiel für die Verdeutlichung des Zusammenhangs von Krankheit und Verhalten möchte ich auf die Fernsehserie "Einstein" (Staffel 1) verweisen, eine Kriminalkomödie um den "Urenkel von Einstein". Dieser weiß, dass er Chorea Huntington hat und bald sterben wird. Und sein ganzes Verhalten ist von dieser Idee beeinflusst. Der Film zeigt auf geradezu perfekte Weise das Verhalten, das den Krankheitsverlauf geistig erzeugt. Es ist eine Mischung aus
- Verhaltenseinschränkungen: Dinge, die man der Befürchtungen wegen nicht mehr tut, obwohl man sie ohne die Befürchtungen eigentlich gern tun würde
- und Aktionismus: Dinge, die man wegen der Befürchtungen tut: permanentes Symptome checken, ständiger Zeitstress, weil der Tod vor der Tür steht.
Das genaue Gegenteil davon wäre richtig, um den Evolutionsprozess wieder positiv umzukehren: nämlich so zu leben, als hätte man die Krankheit gar nicht: Das wiederum würde heftige emotionale Konfrontationen mit negativen Zukunftsprojektionen und Ängsten erzeugen. Und damit sind wir mitten in einer spezifischen Anwendung des Erkenntnisprozesses auf Heilung: Aktionismus einstellen und die volle Konfrontation mit den daraus resultierenden emotionalen Prozessen aushalten.
Als ich den Erkenntnisprozess erstmalig in diesem Buch beschrieb, hatte ich "die Energie des Ich" noch nicht eingeführt. Die Verhaltensänderung zum Einstieg in den Erkenntnisprozess bestand deshalb ausschließlich darin, den Aktionismus einzustellen. Tatsächlich aber hat die Verhaltensänderung, welche zum Erkenntnisprozess führt, immer beide Komponenten:
1. Rückkehr zu dem, was "das Ich" will
2. Aktionismus einstellen
Je nach konkretem Problem-Muster sind die beiden Verhaltenskomponenten unterschiedlich stark ausgeprägt:
- Wenn die Verhaltensänderung nahezu ausschließlich oder überwiegend darin besteht, den Aktionismus einzustellen, dann würde ich von "der Lösung eines Problems" sprechen.
- Wenn die Verhaltensänderung nahezu ausschließlich oder überwiegend darin besteht, eine Aktivität auszuüben, die für das Ich wichtig ist, dann würde ich von "der Auflösung einer Blockade" sprechen.
Bei den Problem-Mustern dieses Kapitels, den "Krankheiten durch Verhaltenseinschränkung", ist diese Unterscheidung in der Regel nicht klar zu treffen und beide Komponenten hängen in gewisser Weise zusammen:
Heilung ist mit einer Verhaltensweise verbunden, die man intuitiv beschreiben könnte, als "sich geistig von der Krankheit abwenden" (Aktionismus einstellen) und "sich dem Wesentlichen zuwenden" (anfangen zu tun, was einem wichtig ist):
Man beginnt einfach zu tun, was man wirklich will und hört gleichzeitig auf, sich mit der Krankheit zu befassen. Das löst die Befürchtung aus: "Wenn ich mich nicht mehr um meine Krankheit kümmere, dann wird sie mich ganz verschlingen." Und damit ist man mitten im Erkenntnisprozess, der Heilung bedeutet. Lass es darauf ankommen und schau, was tatsächlich passiert!
Ich bezeichne das Verhalten, welches optimal der Erfüllung des Ich dient, als "natürliches Verhalten". Die Weltsicht kann 2 Arten der Abweichung vom natürlichen Verhalten erzeugen:
- Natürliches Verhalten wird durch Ideen der Weltsicht direkt blockiert.
- Aktionismus, der selbst kein natürliches Verhalten darstellt, verdrängt natürliches Verhalten.
Natürliches Verhalten wird übrigens nicht nur durch das Verhalten an sich bestimmt (Was), sondern auch durch die Faktoren "Wie" und "Wann". Das gleiche Verhalten kann zu einer Zeit natürliches Verhalten sein und zu einer anderen Zeit nicht. Entscheidend dafür, ob ein Verhalten natürliches Verhalten ist oder nicht, ist das konkrete Zusammenspiel von
- Energie des Ich,
- Weltsicht und
- Realität
auf "energetischer Ebene". Auf rationaler Ebene klingt das möglicherweise kompliziert, weil es sich hier um Elemente der inneren Wahrnehmung oder auch nicht-materielle Aspekte der Realität handelt.
Eine Abweichung vom natürlichen Verhalten liegt immer dann vor,
- wenn die Weltsicht ein für die Erfüllung des Ich notwendiges Verhalten blockiert, ohne dass diese Begrenzung des Verhaltens durch eine Grenze der Realität gerechtfertigt ist
- oder wenn die Weltsicht ein Verhalten blockiert, das durch die Realität gefordert wird.
In diesem Kapitel geht es um chronische Krankheiten, welche das Verhalten der Betroffenen in hohem Maße einschränken, indem sie ihnen ihre körperliche Bewegungsfreiheit nehmen. Das ist ein ganz spezifisches Problemmuster bzw. Krankheitsmuster. Wenn man den Erkenntnisprozess auf diese Art von Problem anwendet, dann beinhaltet die Verhaltensänderung nicht nur das Einstellen des Aktionismus, sondern auch die Rückkehr zum natürlichen Verhalten, welches für die "Erfüllung des Ich" wichtig ist. Das bedeutet, zu Aktivitäten zurückzukehren, auf die schon lange vor Ausbruch der Krankheit aus Befürchtungen heraus verzichtet wurde.
Beide Arten der Verhaltensänderung (Einstellen des Aktionismus UND Rückkehr zum natürlichen Verhalten) sind mit möglicherweise unterschiedlichen negativen Zukunftsprojektionen verbunden, denen man nach der Verhaltensänderung ausgesetzt ist.
Aus dem Inhalt dieses Kapitels ergibt sich übrigens auch noch folgendes:
Menschen ihre genetische Veranlagung für bestimmte Krankheiten mitzuteilen, beschleunigt erheblich den Ausbruch und Verlauf dieser Krankheiten. (Gleiches gilt generell für negative Entwicklungsszenarien, die Ärzte ihren Patienten mitteilen.) Dies geschieht nahezu zwangsläufig. Auf der gegenwärtigen Stufe seiner Entwicklung ist der Mensch kaum in der Lage, sich einer solchen negativen Perspektive geistig zu entziehen.