Probleme lösen
Die Wissenschaft ist ein strukturiertes System von Ideen, das einem bestimmten Zweck dient: die Probleme der Menschheit zu lösen.
In der Geschichte gab es in allen Epochen derartige gedankliche Systeme wie die Wissenschaft. Man kann die Geschichte in Abschnitte unterteilen, die von jeweils einem solchen Ideen-System bestimmt wurden. Ich werde diese Systeme im Folgenden als "Weltsichten" bezeichnen. Die Geschichte der Menschheit ist durch aufeinanderfolgende Epochen gekennzeichnet, in denen jeweils eine bestimmte Weltsicht vorherrschend war. Gegenwärtig erleben wir das Zeitalter der wissenschaftlichen Weltsicht. Davor gab es das Zeitalter der Religion. Die wissenschaftliche Weltsicht hat die Religion als vorherrschende Weltsicht abgelöst.
Eine Weltsicht ist die Summe von Ansichten eines Menschen über die Welt. Über die Weltsicht erklärt sich ein Mensch, wie die Welt "funktioniert" und was er tun muss, um in der Welt bestimmte gewünschte Wirkungen zu erzielen. Und obwohl die Weltsichten der Menschen in vielen Details unterschiedlich sind, so stimmen sie aber in den zentralen Grundideen und Strukturen überein. Man kann daher von individuellen Weltsichten sprechen, deren grundsätzliche Überschneidungen eine kollektive Weltsicht bilden.
Seine Weltsicht bestimmt, wie ein Mensch an die Lösung von Problemen herangeht. Die Weltsicht sagt einem Menschen, was er tun muss, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Die Lösungswege einer Weltsicht führen für manche Probleme zum Erfolg und für andere Probleme aber nicht. Man kann sich eine Weltsicht vorstellen wie einen "Lösungsraum". Ein Lösungsraum ist eine Art virtueller Raum, der die Lösung bestimmter Probleme enthält. Probleme, welche eine Weltsicht lösen kann, befinden sich innerhalb des Lösungsraums und Probleme, welche die Weltsicht nicht lösen kann, befinden sich außerhalb des Lösungsraums. Um Probleme zu lösen, welche sich nicht im Lösungsraum einer Weltsicht befinden, wird eine andere Weltsicht benötigt.