Der Darwin'sche Trugschluss
Zum Abschluss meiner kleinen Wissenschafts-Demontage möchte ich mir noch Darwin's Evolutionstheorie vornehmen. Sie bildet den zentralen und wichtigsten Teil der Wissenschaftsideologie. Im letzten Kapitel ging es ja bereits um die Grundidee der wissenschaftlichen Weltsicht:
"Das Verhalten der Welt wird von Zufällen und Naturgesetzen bestimmt."
Das bedeutet noch einmal in anderen Worten:
"Es lässt sich alles, was wir in der Welt um uns herum wahrnehmen, auf materielle Prozesse zurückführen, deren Verhalten vollständig durch Naturgesetze und Zufälle erklärt werden kann."
Teilen wir uns "die Welt" mal in Bereiche auf, um ein bisschen mehr Überblick zu bekommen:
- "tote" Materie, z.B. Steine, Sand, Wasser, Luft, Zahnbürsten, Computer, Autos usw.
- Tier- und Pflanzenwelt
- Mensch
Mit dieser Aufteilung wird es ziemlich schnell offensichtlich: Die Grundidee der wissenschaftlichen Weltsicht ist für den Bereich der "toten" Materie plausibel, für die Bereiche 2 und 3 aber nicht. Wir erinnern uns: Ein Naturgesetz ist ein mathematisch exakt beschreibbares Verhalten. Nun könnte man sagen, zumindest für den Bereich 2 (Tier- und Pflanzenwelt) gilt eine andere Art von Gesetzen, die sich eben nicht mathematisch beschreiben lässt, aber für den Menschen? Ist das Verhalten des Menschen ausschließlich von Naturgesetzen und Zufällen bestimmt?
Ein Mensch geht Fußballspielen und unterwirft sich dort den Regeln (Gesetzen) des Fußballs. Dann fährt er mit dem Auto nach Hause und befolgt dabei (mehr oder weniger) die Straßenverkehrsregeln. Er hat also mal eben die Gesetze, die sein Verhalten bestimmen, mit dem Wechsel vom Fußballplatz in den Straßenverkehr komplett ausgewechselt. Zu Hause angekommen, trifft er seine Partnerin, die er liebt. Die wiederum hat in der Zwischenzeit aus ihrer Phantasie heraus ein Bild gemalt.
Diese kleine Ansammlung von Stereotypen reicht sicher aus, um ganz klar zu sehen, dass das Verhalten des Menschen zwar schon auch, aber bei weitem nicht nur von Naturgesetzen und Zufällen bestimmt wird.
Die Grundidee der wissenschaftlichen Weltsicht muss aber ihre Gültigkeit behalten. Und deshalb geht die Wissenschaft davon aus, dass alles Existierende (einschließlich Tier- und Pflanzenwelt und Mensch) aus Materiebausteinen aufgebaut ist, deren Verhalten ausschließlich von Naturgesetzen und Zufall bestimmt ist und sich auch ausschließlich aus Materiebausteinen heraus entwickelt hat, deren Verhalten wiederum ausschließlich von Naturgesetzen und Zufall bestimmt ist.
Mit anderen Worten: Ausgangspunkt ist immer die "tote" Materie und zwar in zweierlei Hinsicht:
- Es gibt den Aufbau-Aspekt: Wenn man in den Menschen hineinzoomt und sich anschaut, wie er als Ganzes aus den Einzelteilen heraus funktioniert, die auf irgendeine Art zusammenspielen, dann stößt man irgendwann auf die Materieteilchen, die nichts als Naturgesetze und Zufälle kennen und außer denen gibt es aber nichts. "Ganz unten" flitzen die Materiepartikel zufällig durcheinander und bilden über viele Stufen in ihrer Gemeinsamkeit einen Menschen, der träumt und liebt.
- Und es gibt den Entwicklungsaspekt: Ursprünglich gab es mal nur Materieteilchen, die nichts außer Zufall und Naturgesetze kannten. Und die haben sich dann - rein zufällig - irgendwie so getroffen und verbündet, dass sie zu immer komplexeren Gebilden wurden, aus denen dann ein Mensch wurde.
Wenn man diese Annahmen mal mit seinen persönlichen Lebenserfahrungen vergleicht, dann fallen folgende Widersprüche auf:
- Im unmittelbaren Verantwortungsbereich des Menschen klappt so gut wie nichts rein zufällig. Wenn man aus "toten" Materieteilen etwas Sinnvolles zustande bringen will, dann muss man sich total anstrengen. Und selbst dann klappt es häufig nicht richtig.
- Der Mensch als höchst entwickeltes, intelligentestes Wesen (zumindest laut wissenschaftlicher Weltsicht) bringt selbst mit größter Mühe absolut nichts zustande, das auch nur annäherungsweise in seiner Komplexität an den menschlichen Körper herankommt, der aber rein zufällig entstanden sein soll.
- Wenn ein Mensch etwas Neues erschafft, dann existiert es zunächst lange Zeit nur in seinem Kopf in seiner Vorstellung, bevor es dann langsam materielle Gestalt annimmt. Es existiert also lange Zeit nur "rein geistig" ehe es materielle Gestalt annimmt. In der Entwicklung des Menschen war es aber (laut wissenschaftlicher Weltsicht) genau umgekehrt: Erst flitzte nur ein bisschen Naturgesetz-getriebene Materie zufällig durch die Gegend und dann entwickelte sich aus diesem zufälligen Chaos der menschliche Geist.
- Milliarden Jahre lang entwickelte sich alles immer weiter aufwärts - nur von Zufällen und Naturgesetzen bestimmt: Galaxien entstanden, Planetensysteme, eine Atmosphäre, Pflanzen, Tiere und der Mensch. Und nun, wo der Mensch mit seiner Intelligenz und der Wissenschaft alles unter Kontrolle hat, scheint alles den Bach herunter zu gehen.
An dieser Stelle kommt Darwin mit seiner Evolutionstheorie ins Spiel, um all diese Widersprüche aufzulösen und um vor allem zu verhindern, dass Gott seine Nase in die Wissenschaft steckt. Die Aufgabe der Evolutionstheorie ist es zu erklären, wie ausschließlich Naturgesetz- und Zufalls-getriebene Materie "von ganz allein" zu einer Aufwärtsentwicklung fähig ist.
Aus seinen Beobachtungen der Natur entwickelte Darwin einen Zyklus, der sich immer wieder aufs Neue wiederholt:
- Reproduktion: Die Lebewesen erzeugen Nachkommen und zwar erzeugen sie mehr Nachkommen, als eigentlich für ein Überleben der Art gebraucht würden.
- Variation: Bei den Nachkommen gibt es eine geringfügige Variation des genetischen Codes und damit auch den Aufbau des Lebewesens betreffend. Diese Variation erfolgt zufällig.
- Selektion oder auch "natürliche Zuchtauslese": es überleben nur die am besten angepassten Lebewesen (survival of the fittest)
- Vererbung: Die (selektierten) Variationen werden vererbt und damit an die nächste Generation weitergegeben.
Es ist wichtig, an dieser Stelle die Schlussfolgerung zu sehen:
Eine Schlussfolgerung verknüpft 2 Ideen miteinander. Die eine Idee ist die Voraussetzung, auch Prämisse genannt und eine zweite Idee wird aus der Voraussetzung abgeleitet. Das ist die Konklusion. Die Regeln für gültige Schlussfolgerungen legt (eigentlich) die Mathematik fest, außer die Wissenschaft braucht zur Bestätigung ihrer Grundideen mal wieder eine Pseudo-Schlussfolgerung - wie auch in diesem Fall.
Die Prämisse (Voraussetzung) sind Darwins Beobachtungen der Natur und die Schlussfolgerung (Konklusion) aus diesen Beobachtungen lautet:
Die gesamte Tier- und Pflanzenwelt und auch der Mensch haben sich allein aufgrund von Naturgesetzen und Zufällen und ohne einen weiteren Einfluss entwickelt.
Zunächst fällt nach meinen Ausführungen zum Zufall sofort der formale Fehler in dieser Theorie ins Auge: Der Zufall in Schritt 2 (Variation) bedeutet nichts anderes als "Wir wissen nicht, wie genau die genetische Variation entsteht."
Damit wird auch der zweite formale Fehler offensichtlich:
Es erfolgt bereits in der Prämisse keine saubere Trennung zwischen reinen Beobachtungen und Schlussfolgerungen bzw. Interpretationen. Darwin hat sich direkt beim Beobachten eine Geschichte ausgedacht, ohne sich selbst mal ganz nüchtern zu fragen: "Was davon ist eigentlich tatsächlich gesichert und was interpretiere ich da hinein?"
Denn auch 3. ist bereits eine Interpretation: Kein Mensch kann gesichert wissen, ob tatsächlich immer die fittesten überleben. Okay, die ganz unfitten, die erwischt es natürlich, aber bei denen mit nur geringen genetischen Variationen wissen wir es ganz einfach nicht. Es wäre eben nur einfach zu schön, Gott endlich ganz abzuservieren, da kann es schon mal passieren, dass man beim Schlussfolgern ein bisschen über die Stränge schlägt.
Tatsächlich hat aber diese Theorie 2 Fehler, die alles andere als nur formal sind:
Zu Punkt 2:
Es wird angenommen, dass die genetische Variation zufällig erfolgt. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer ganz bestimmten Variation kommt, ist für alle theoretischen Variationsmöglichkeiten gleich. Nun ist es aber so, dass nicht jede Variation eine "positive Veränderung" bedeutet. Eine "positive Variation" wäre eine Verbesserung für das betroffene Lebewesen, eine negative Variation wäre eine Verschlechterung. (Die neutralen Variationen, die für das Lebewesen egal sind, brauchen wir nicht zu betrachten.) Die interessante Frage an dieser Stelle lautet:
Wie genau sieht eigentlich das Verhältnis zwischen positiven und negativen Variationen aus?
Auf wie viele negative Variationen kommt eine positive Variation?
Und nun sind wir am zentralen Schwachpunkt der gesamten wissenschaftlichen Weltsicht angelangt. Das ist das kleine Detail, das die gesamte Wissenschaft geflissentlich und geradezu zwanghaft übersieht, weil es ihr ganzes Gedanken-Gebäude zum Einsturz bringt. Beziehungsweise bringt es nicht das ganze Gebäude zum Einsturz, sondern es stutzt die Wissenschaft auf genau den Teil der Realität zurück, für den sie tatsächlich kompetente und nutzbringende Aussagen machen kann und das ist "der mathematisch exakt erfassbare Teil des Verhaltens der Materie".
Noch mal zurück zu der Frage:
Auf wie viele negative Variationen kommt eine positive Variation?
Diese Frage ist gleichbedeutend mit der Frage:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für eine rein zufällige positive Variation?
Um ein Gefühl für die Beantwortung dieser Frage zu bekommen, machen wir ein kleines Gedankenexperiment:
Stellen wir uns die menschliche DNA als eine Art riesiger Informationsspeicher vor, welcher die Bauanleitung für den menschlichen Körper enthält. Wir können uns das am Besten wie eine Mischung aus Text und mathematischen Formeln vorstellen. Und nun nehmen wir in diesem riesigen Text-und-Formel-Werk, das unseren Körper bis in alle Einzelheiten beschreibt, rein zufällige Veränderungen vor: Wir vertauschen einzelne Buchstaben oder Zahlen oder mathematische Zeichen. Oder wir vertauschen Buchstaben mit Zahlen oder Zahlen mit mathematischen Zeichen. Oder wir vertauschen Wörter miteinander oder wir tauschen Formeln aus oder wir vertauschen Wörter und Formeln.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dabei etwas sinnvolles Neues entsteht?
Genau! Sie ist absolut verschwindend gering. Sie ist absolut unvorstellbar winzig klein.
Nun ist es aber so: Der von Darwin beschriebene Ablauf kann nur dann funktionieren, wenn Über-Reproduktion und positive Variation in etwa der gleichen reziproken Größenordnung auftreten: Also bei einer beispielsweise zehnfachen Über-Reproduktion müsste die Wahrscheinlichkeit für eine positive Variation in etwa 1 zu 10 oder auch gerne größer sein.
Wenn aber die Variation tatsächlich zufällig erfolgen würde und infolgedessen unter allen Variationen nur verschwindend wenige positive Variationen auftreten würden, dann müsste die Über-Reproduktion, die der zufälligen Variation gegenübersteht, unvorstellbar gigantisch riesengroß sein. Das bedeutet gigantische Mengen von Nachkommen mehr, aus denen dann die unvorstellbar winzige Menge besser angepasster Lebewesen ausselektiert wird.
So ist es aber nicht. Zwar gibt es einzelne Arten mit einer sehr hohen Über-Reproduktion, aber deren Verhältnis (reproduzierte zu überlebenden Nachkommen) passt um unfassbar viele Zehnerpotenzen nicht zur Wahrscheinlichkeit einer einzigen zufälligen positiven Variation. All jenen, die diesen Gedanken theoretisch nicht nachvollziehen können, würde schon eine einfach gestrickte Computersimulation gedanklich auf die Sprünge helfen. Aber die Wissenschaft vermeidet geflissentlich alles, was ihr gedankliches Gebäude von Illusionen eines nicht vorhandenen Wissens zum Einsturz bringen könnte.
Das bedeutet im Umkehrschluss:
Falls die Evolution tatsächlich so abläuft, wie Darwin sie beobachtet hat, dann kann die Variation unmöglich zufällig erfolgen, sondern irgendein Mechanismus, den wir nicht kennen, sorgt dafür, dass die positiven Variationen viel häufiger auftreten, als es rein statistisch bei einem zufälligen Auftreten der Fall sein dürfte, denn "der Zufall" würde ganz sicher nicht zwischen positiven und negativen Variationen unterscheiden. Dabei sprechen wir nicht von einer kleinen Abweichung, die vielleicht irgendwie erklärbar sein könnte, sondern wir sprechen hier von einem Faktor mit gigantisch vielen Nullen. Die Natur bringt ein riesiges Vielfaches an positiven Variationen mehr hervor, als das "reiner Zufall" erklären könnte.
Und das entspricht nebenbei bemerkt auch der menschlichen Erfahrung und dem "gesunden Menschenverstand": Zufall führt niemals zu sinnvoller Entwicklung. Wenn es anders wäre, stünde auch die Frage im Raum, warum der Mensch nicht den Zufall für sich arbeiten lässt, anstatt sich selbst so anzustrengen bei seinen Entwicklungen. Der "gesunde Menschenverstand" wird bei dieser Theorie ausgehebelt, indem man einfach annimmt: "Was in ein paar Jahren absolut undenkbar erscheint, könnte in einem unvorstellbar langen Zeitraum dann doch klappen" - eine Illusion wie so vieles andere, denn wenn das zahlenmäßige Verhältnis von positiven Variationen und Überreproduktion/Auslese nicht stimmen würde, dann würde es weder in ein paar Jahren klappen, noch in Milliarden Jahren, weil die Entwicklungsrichtung abwärts zeigen würde und nicht aufwärts.
Es sind zur Verdeutlichung dieses Zusammenhangs auch noch beliebige andere Gedankenexperimente möglich:
Man stelle sich 1000 neu gebaute, identische Autos auf einem Parkplatz vor. Und nun tauschen wir bei 999 Autos sagen wir mal 10 Teile beliebig und rein zufällig miteinander. Welches ist wohl am Ende das beste Auto? Natürlich das eine Auto, das nicht verändert wurde!
Oder wir machen das gleiche gedankliche Experiment mit Software:
Wir tauschen in einer Software, einzelne Programmzeilen zufällig aus. Entweder tauschen wir sie miteinander oder wir tauschen sie gegen irgendwas anderes: Gleiches Ergebnis! Keine zufällige Aufwärtsentwicklung. Unter unvorstellbar vielen "Schrott-Variationen" nur absolut verschwindend gering wenige positive Zufallsvariationen.
Und das ist aber nicht der einzige Fehler in Darwins Theorie:
zu Punkt 3:
Eines der hervorstechendsten Merkmale über die gesamte Natur hinweg ist ihre absolut unglaubliche Zähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Das Leben lässt sich auch durch die widrigsten Bedingungen nicht unterkriegen. Nein, die etwas weniger gut angepassten Lebewesen treten nicht einfach so ab und lassen den besser angepassten den Vortritt. Im Gegenteil sind sie in erstaunlich hohem Maße in der Lage, kleine Nachteile zu kompensieren.
Das bedeutet folgendes: Nicht nur dass ein theoretischer Selektionsprozess zahlenmäßig gar nicht zu einer zufälligen Variation passt, nein er wäre auch noch viel zu wenig effektiv, um der Aufgabe gerecht zu werden, die Darwin ihm zugedacht hat.
Die Frage ist natürlich: Wie konnte es passieren, dass eine so windige Theorie mit derart eklatanten und offensichtlichen Fehlern sich so lange halten konnte?
Als die Evolutionstheorie aufkam, widerlegte sie sehr schlüssig (und vollkommen zu Recht) eine sehr grundlegende Annahme religiöser Weltsichten, die da lautet:
Die Arten wurden so erschaffen, wie sie sind und existieren seither unveränderlich.
Die Evolutionstheorie zeigte, wie die Arten eine Entwicklung durchliefen und dass zum Beispiel Affe und Mensch (bzw. ihre Körper) einen gemeinsamen Entwicklungszweig haben (für die Religion völlig undenkbar). Und damit liegt die Evolutionstheorie auch vollkommen richtig. Sie zeigt, dass die Arten eine (teilweise gemeinsame) Entwicklung durchlaufen haben. Was die Evolutionstheorie aber NICHT zeigt ist, wie diese Entwicklung möglich wurde.
Wenn man sich übrigens menschliche Schöpfungen, wie z.B. Autos, Computer und Architektur auf die gleiche Weise anschaut, wie Darwin die Natur angeschaut hat, dann stellt man fest, dass sie die exakt gleichen "Evolutionsphänomene" zeigen, wie sie Darwin in der Natur beobachtet hat. Nur geschehen die Variationen eben nicht zufällig, sondern der Mensch entscheidet über die Variationen. Diese simple Beobachtung legt nach den Gesetzen der Logik die Schlussfolgerung nahe, dass auch an der Evolution schöpferische Kräfte beteiligt sein müssen, die der Mensch aber nicht kennt und auch nicht wahrnehmen kann. Und wo mir das gerade auffällt, schießt mir doch irgendwie - ich weiß nicht wieso - folgendes religiöse Zitat durch den Kopf: "Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild." Eins ist jedenfalls sicher: Die Form der Nase ist damit nicht gemeint.
Doch zurück zur Evolutionstheorie:
Weil die Evolutionstheorie völlig zu Recht und sehr überzeugend einige bis dahin als unumstößlich geltende falsche Annahmen der Religion über den Haufen warf, wurden die nicht gerade kleinen Ungereimtheiten an anderer Stelle großzügig übersehen. Man entschied sich lieber für die Illusion als für die Wahrheit, wie das der menschliche Verstand auf der gegenwärtigen Stufe seiner Entwicklung leider meistens tut.
So kam es, dass sich die Evolutionstheorie trotz fehlender Plausibilität als übereinstimmend angenommene Wahrheit etablieren konnte. Dass sie seither nicht mehr hinterfragt wurde, liegt an folgenden Faktoren:
- Die Evolutionstheorie wird den Kindern schon in der Schule vermittelt, wenn das Gehirn noch nahezu alles kritiklos in sich rein lässt.
- Im späteren Erwachsenenleben greift dann die Trennung in "Experten" und "normale Menschen". Wissenschaft ist etwas für Experten und den normalen Menschen einfach zu kompliziert, um selbst darüber nachzudenken. Man verlässt sich drauf, dass die Experten schon alles richtig machen.
- Die Experten wiederum sind im System der Wissenschaft eingesperrt. Dieses System schützt seine nur für einen kleinen Teil der Realität gültigen Grundideen als allgemeingültige Wahrheit dadurch, dass alles, was den Grundideen widerspricht, als "unwissenschaftlich" verunglimpft wird. Und "unwissenschaftlich" zu sein, ist für einen Wissenschaftler schlimmer als der Tod. Also bleiben sie alle schön in den Grenzen, die das System ihnen vorgibt und interessieren sich einen Dreck für die Wahrheit.
Das ist der Mechanismus, mit dem die Wissenschaft ihre Macht über "die Wahrheit" ausübt:
Die Wissenschaft akzeptiert falsche Theorien auch ohne Beweise und Plausibilität, wenn sie zu ihren Grundideen passen und sie weist alle anderen Theorien als unwissenschaftlich zurück, die nicht ihren Grundideen entsprechen.
Das eigentliche Problem mit der Evolutionstheorie ist übrigens nicht, dass da vor über Hundert Jahren eine Theorie mit einer Reihe von Ungereimtheiten und Fehlern aufgestellt wurde. Sondern das eigentliche Problem ist, dass diese Theorie ideologisch instrumentalisiert wurde in einer Weise, die von der Realität wegführte, anstatt sich ihr anzunähern.
Das Fazit dieses Kapitels lautet also kurzgefasst: Evolution: ja. Zufall und Gesetze als Motor der Evolution? Nein!