Selbsterkenntnis

Die meisten Menschen halten ihre Innenwelt für ein chaotisches, irrelevantes, meistens störendes Produkt ihrer evolutionären Vergangenheit, das sie endlich unter rationale Kontrolle bringen müssen. Tatsächlich aber ist diese Innenwelt ein extrem direkter und hoch-effektiver Zugang zur Realität und zu Informationen, deren Wert weit über das hinausgeht, was durch die äußeren Sinnesorgane jemals gewonnen werden kann.

Das Erschließen der inneren Wissensquelle bezeichnet man auch als Selbsterkenntnis. Selbsterkenntnis ist das primäre Ziel von Religionen, Weisheitslehren und Mythologie.

Da die menschliche Innenwelt immer nur für den Einzelnen selbst zugänglich ist, entzieht sie sich wissenschaftlichen Beweisen, da diese auf den gemeinsamen Wahrnehmungsraum der Menschen im "Außen" angewiesen sind. Das ermöglicht es der Wissenschaft, Selbsterkenntnis als "unwissenschaftlich" abzuwerten. Die Abwertung betrifft den Prozess der Selbsterkenntnis an sich als auch ihre Erkenntnisse.

Tatsächlich aber ist der Beweis von Selbsterkenntnis gar nicht nötig, da JEDER Mensch einen eigenen Zugang dazu hat, sobald er sich entscheidet, diesen zu nutzen.

Mit der Nutzung von Selbsterkenntnis ist ein wichtiger Paradigmenwechsel verbunden:

Während im Rahmen der der wissenschaftlichen Weltsicht einige wenige Experten die Probleme für alle anderen lösen, funktioniert Selbsterkenntnis nur auf der Grundlage, selbst Verantwortung für die Lösung der eigenen Probleme zu übernehmen. Selbsterkenntnis bedeutet, zum Experten für sich selbst, das eigene Leben und die eigenen Probleme zu werden.

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