Innere Wahrnehmung (Begriffserklärung)
Wahrnehmung von Informationen und Vorgängen innerhalb der menschlichen Psyche.
Der Begriff "innere Wahrnehmung" schafft eine Abgrenzung zur Wahrnehmung über die äußeren Sinnesorgane.
Die Wahrnehmung von Prozessen im Körper wäre jedoch Teil der äußeren Wahrnehmung (taktile Wahrnehmung).
Die innere Wahrnehmung verleiht den Elementen der materiellen Umgebung des Menschen eine zusätzliche Bedeutung, das heißt, sie liefert zusätzliche Informationen darüber, die rein über die äußere Wahrnehmung nicht erlangt werden können.
Eine lockere Auflistung von Aspekten der inneren Wahrnehmung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- die Wahrnehmung der eigenen Energie: Was ist mein wirkliches Interesse? Was möchte ich mit meinem Leben anfangen? Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich besonders gut? Was ist mein Platz in der Welt? Was macht mich richtig glücklich? Was würde ich tun, wenn die vielen Sachzwänge nicht wären?
- erkennen, wo die eigene Energie durch die Weltsicht eingezwängt wird
- Energieflüsse in Körper und Psyche wahrnehmen
- Blockaden von Energie erkennen und lösen
- Aktionismus von natürlichem Verhalten unterscheiden
- die Wahrnehmung der Grenzen der Realität - gerade da, wo diese durch die Weltsicht nicht richtig abgebildet werden
- Möglichkeiten wahrnehmen (lohnende Vorhaben von "Kopfgeburten" unterscheiden)
- Angst getriebenes Verhalten von positiven Handlungsimpulsen unterscheiden
- Qualität wahrnehmen
- die Ideen hinter einer Geschichte erkennen: Geschichten (und damit auch Filme) transportieren Ideen. Diese Ideen können einen Menschen bestärken oder herunterziehen. Im Kontext der rationalen Isolation werden Filme eher handwerklich beurteilt, aber die Ideen hinter der Geschichte sind das Wesentliche, denn sie machen die eigentliche Wirkung einer Geschichte aus.
- Tagträume als wichtiges Sprachrohr des "Ich", wenn es darum geht, die eigene Energie zu erkennen
- Ideen und Kreativität
- Intuition: Dinge wissen, die man eigentlich gar nicht wissen kann, weil es keine materielle Verbindung zu den Informationen gibt
- Die Einschätzung der Grenzen des menschlichen Kompetenzbereichs. Aber was ist der "menschliche Kompetenzbereich"? Je weiter sich die innere Wahrnehmung entwickelt und um so mehr man die Welt so zu sehen beginnt, wie sie wirklich ist, um so mehr gewinnt die Frage an Bedeutung: Wo kommt das eigentlich alles her? Der Zufall taugt irgendwann einfach nicht mehr als plausible Erklärung. Und dann stellt sich natürlich gleich die nächste Frage: Falls es doch noch komplexere Formen von Bewusstsein gibt als den Menschen und der Mensch gar nicht die intelligenteste und einzige problemlösende Instanz ist: Wo hört dann der Bereich auf, in dem der Mensch mit seinem gefährlichen Halbwissen herumpfuschen sollte?
- Gewissen: sein eigenes Leben so führen, dass man das Leben anderer dafür nicht zerstören muss
- Wahrnehmung von Zyklen, den Wechsel von aktiven Phasen und Ruhephasen erkennen
- Appetit des Körpers
- Erkenntnisprozess
- Differenzierung von Situationen
- das richtige Maß erkennen
- unangenehme Wahrheiten von geistiger Gewalt unterscheiden (geistige Gewalt als gezielter Einsatz von Lügen, um anderen Menschen auf psychischer Ebene einen Schaden zuzufügen. Es gehört zu den Phänomenen der rationalen Isolation, dass geistige Gewalt als legitimes Kommunikationsmittel gilt.)
- echte von unechter Angst unterscheiden
- Die energetischen Zusammenhänge hinter der rational vorgespiegelten Oberfläche sehen:
- wenn Gespräche auf rational-inhaltlicher Ebene etwas vorgeben zu sein, dass sie tatsächlich gar nicht sind, weil es auf energetischer Ebene um etwas ganz anderes geht
- ob Menschen geben oder nehmen (nicht materiell gesehen, sondern in der kommunikativen Interaktion)
- erkennen, wie andere wirklich zu einem stehen, ganz egal, was sie vordergründig vorgeben
- "Freunde" durchschauen, die keine sind, sondern einen nur für ihre Spiele benutzen (Siehe auch Eric Berne: Spiele der Erwachsenen)
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